Bitcoin Analyse 23-09-2022
6. März 2023FinMag.fr – Quantum Data Analytics im Fokus
24. Juni 2024Der Markt im Überblick!
Auch diesmal möchte ich mit guten Nachrichten beginnen. Ethereum hat nun seinen lang erwarteten Hardfork durchgeführt und der Konsens konnte von POW auf POS erfolgreich umgestellt werden. Und der Preis machte genau das, was wir in der letzten Analyse schon beschriebene haben, und zwar nichts. Mittlerweile fällt er. Genau das war auch zu erwarten. Auch wenn die Freude riesengroß ist und vermutlich das bedeutendste Event des Jahres war, was dem ganzen Markt richtig gutgetan hat, ist die Bärenmarktrally vorerst vorüber. Wir stecken inmitten eines starken Bärenmarktes und so schnell lässt er sich auch nicht beenden. Dafür sorgen die desaströsen makroökonomischen Faktoren, die auch einen so wichtigen Hardfork wie bei Ethereum nicht ändern kann. Die Inflation ist nach wie vor zu hoch und langsam frisst sie sich durch alle Bereiche durch. In Europa sogar noch schlimmer als in den USA. Die Notenbanken sind gezwungen dagegen zu halten und sie tun das auch. Wir werden immer wieder kleinere Rallys erleben aber, so wie es aktuell aussieht, haben sich die Möglichkeiten eines neuen Allzeithochs weit in das Jahr 2023 verschoben.
Aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet ist der gesamte Markt für digitale Assets eine durchgehende Katastrophe, die sich aber langsam aber sicher dem Ende nähert. Grund dafür sind die technischen Entwicklungen und die weltweite Akkumulation digitaler Assets. Sie sind nicht auf dem Rückzug, so wie wir es beim Crash 2018 erlebt haben und das ist die gute Nachricht darin. Digitale Assets zählen immer mehr zu alternativen und interessanten Finanzinstrumenten. Die CME Group hat mit dem heutigen Tag den Future-Handel mit Ethereum eröffnet. Und auch China kommt auf den Markt zurück, wenn auch nur indirekt und wiederholt damit das Spiel der zuverlässigen Verwirrtheit. Zwar sind in China digitale Assets verboten, aber ein Gericht in Shanghai hat von ein paar Monaten in einem Grundsatzurteil festgestellt, dass digitale Assets definitiv zum Privatbesitz gehören. Seither werden Wege gesucht, wie man sich in digitale Assets investieren kann. Sozusagen tun sich neue Schlupflöcher auf, die für den Markt durchaus bullische Signale liefern könnten.
Bei einzelnen Assets könnte es trotz heftigen Bärenmarktes durchaus zu ordentlichen Ausbrüchen nach oben kommen. Cardano geht in die Zielgerade für den Vasil-Hardfork, der bereits mehrfach verschoben worden ist. Auch wenn Kritiker sich nach wie vor über die kaputten Testnets beschweren, ist Cardano für seine extrem zuverlässige Technologie bekannt. Da werden keine halben Sachen gemacht und dafür werden Testnets entwickelt um sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Und wenn eines kaputtgeht, dann ist das gut so!
XRP von Ripple liefert sich nach wie vor mit der US-Börsenaufsicht eine heftige Schlammschlacht, die aktuell klar von Ripple geführt wird. Ripple-Labs konnte die letzten Wochen bedeutende Erfolge gegen die SEC einfahren. Man ist guter Dinge, dass bis Ende des Jahres die Klage vom Tisch ist und die Anzeichen stehen auch gut dafür. Daher wäre es aus aktuellen Anlass sich nicht unklug ein paar XRP´s im Portfolio zu haben. Viele Marktteilnehmer gehen bei Beendigung der Klage von einer 300% Rally aus, die auch durchaus realistisch ist. Ist die Klage vom Tisch, wird XRP wieder auf allen namhaften Plattformen in den USA gelistet. Zudem kann der Börsengang von Ripple-Labs beschleunigt werden. Da scheint der Zustand des Marktes dann völlig egal zu sein. Wenn die Meldung kommt, die Klage ist vorbei, unabhängig von seinem Ausgang, wollen sehr viele Marktteilnehmer davon profitieren. Gewinnt Ripple die Klage, bleibt alles beim alten, wird XRP hingegen als Wertpapier eingestuft, ist das auch sehr bullish. Damit wäre XRP das erste digitale Wertpapier, was sich institutionelle Anleger ordentlich ins Portfolio legen können.
Aber wie gehts weiter auf dem Markt? Zweifelsohne die nächsten Wochen noch sehr turbulent. Erfahrungsgemäß ist die zweite Hälfte des Septembers bei Midterm-Wahlen in den USA mit fallenden Preisen zu rechnen. Dies könnte sich Anfang Oktober leicht ändern, indem wir eine technische kurzfristige Erholungsphase erleben. Danach könnte es bis Mitte Oktober nochmals bergab gehen. Sollte dann bis Ende Oktober ein Boden gefunden worden sein, stehen die Chance für längerfristige steigende Preise sehr gut. Diese Logik funktioniert aber nur, wenn keine extrem negativen Meldungen kommen. Die Regulierungsbemühungen in den USA zielen aktuell nicht darauf hinaus, den Markt an die Leine zu legen, sondern viel mehr die technologische Entwicklung zu unterstützen. Dabei versucht man den Spagat zwischen Investorenschutz und Wachstum des Marktes. Und dem Anschein nach könnte dies auch funktionieren. Insgesamt schaut es noch sehr bearish auf dem Markt aus, aber die ersten bullishen Signale im mittelfristigen Zeitfenster sind bereist schwach erkennbar.
Die Charttechnische Entwicklung vom kompletten Markt!
Jetzt wird es richtig spannend auf dem Wochenchart! Nach dem aktuellen Abverkauf ist der Markt für digitale Assets wieder auf seine starke Unterstützung zurückgekehrt. Seit Wochen bekam der Markt bei dem wichtigsten gleitenden Durchschnitt MA 200 immer wieder die nötige Unterstützung für Bärenmarktrallys. Auch wenn wir kurzfristig immer wieder unter diese wichtige Marke auf dem Wochenchart fielen, konnte er letztendlich immer darüber schließen. Das ist an sich ein wirklich gutes und starkes Zeichen. Die Frage stellt sich nun, kann es auch diesmal klappen und haben die Bullen die Kraft dazu? Wir werden bald sehen, ob wir auch die letzte Unterstützung verlieren. Sollte dies der Fall sein, ist ein Rücksetzer bis auf 691,-BUSDT sehr wahrscheinlich. Hier finden wir die Marke des letzten Allzeithochs von 2018. Und der Markt neigt grundsätzlich in einem Bärenmarkt sich das letzte Allzeithoch, als Unterstützung zu holen.
Auf dem Tageschart sieht es aktuell alles andere als super aus. Der Markt ist aus der wichtigen Unterstützungszone gefallen und ist damit auch unterhalb der wichtigen aufwärts gerichteten Unterstützungslinie. Hinzu kommt noch, dass der Markt den wichtigen gleitenden Durchschnitt MA 100 nun als starken Widerstand hat, der zuvor noch teils als Unterstützung galt. Es wäre wichtig gewesen, dass der Markt zumindest in der Zone 1 des Preisclusters verbleibt und sich an der aufwärts gerichteten Unterstützungslinie abarbeitet. Setzen wir weiter zurück, kommt die nächsten Tage auch noch ein bärisches Crossover der gleitenden Durchschnitte MA 50 und MA 100. Dies könnte zusätzlich für Verkaufsdruck sorgen. Die nächste Unterstützung findet der Markt bei 852,-BUSDT und dann wären wir wieder beim Juni-Tief angekommen. Vielleicht haben wir das Glück und er hält hier, da er die Unterstützung der Saisonalität des Marktes erhält. Vielleicht kommt es auch ganz anders, aber das ist eher Wunschdenken.
Auf dem h4 Chart sieht es auch nicht viel besser aus. Hier hat sich der gleitende Durchschnitt MA 100 mittlerweile als fester Widerstand etabliert und er findet kein Durchkommen. Das er unterhalb der Zone 1 des Preisclusters geschlossen hat, verbessert die Situation nicht. Ein freier Fall bis auf die Unterstützung bei 852,-BUSDT wäre möglich. Hier könnten wir dann zu einer kleinen Erholung ansetzen, die bis auf 908,-BUSDT führen könnte. Danach wird es spannend. Kann er sich auf diesem Niveau halten, wäre eine weitere technische Erholung nur logisch. Prallt er allerdings an diesem leichten Widerstand ab, gehts zu den nächsten weiteren Tiefs, letztendlich bis auf das TOP 2018. Unseren Daten zufolge, ist ein Rücksetzer bis auf das TOP 2018 eher wahrscheinlich. Die Volumen sind dünn, Großanleger halten sich zurück und es wird auch für die Kleinanleger zu heiß.
Das Gute ist allerdings das die Anleger den Markt nicht grundsätzlich verlassen, sondern es sich an der Seitenlinie bequem machen. Die Marktkapitalisierung der größten Stabelcoins ist nach wie vor ungebrochen. Was bedeutet, die Anleger wollen wieder zurück in den Markt aber sie wollen zuerst mal die generelle Unsicherheit abwarten. Zudem haben wir noch nicht die letzte Kapitulation gesehen, die für den Markt in einem Bärenmarkt an sich üblich ist. Kommt diese Kapitulation, wiederholt der Markt nur seine bekannten Muster!
Überblick über die Markttiefe!
Fear & Greed Index! Man sieht gut die einzelnen Phasen des jeweiligen Zyklus. Die erste Phase ist immer extrem, die zweite Phase normal und die dritte Phase kühlt sich ab und deutet auf eine Trendumkehr hin. Der Fear & Greed Index ist nun im abkühlenden Musters der Angst des Bärenmarktes. Wir haben die erste Phase erreicht und die Gier fällt in das Mittelfeld. Dies deutet im Bärenmarkt daraufhin, dass die Rally vorüber ist und die Angst wieder zunehmen wird. Erfahrungsgemäß ist die zweite Phase nicht mehr so stark wie die erste.
Der Volumenpreistrend im relativen Stärkeindex hat den ersten gelben Punkt erhalten, was auf eine Trendumkehr hindeuten könnte. Damit signalisiert der Markt das eventuelle Ende der Bärenmarktrally und die Punkte gehen wieder ins Rötliche über.
Das Volumen ist gleichbleibend auf dünnen Niveau.
Der Money Flow zeigt, dass Großinvestoren aktuell sehr vorsichtig sind. Der Markt wird überwiegend von Kleinanleger dominiert. Den ON-Chain Daten zufolge befinden sich die institutionellen Anleger derzeit auf der Seitenlinie.
Die Punkte nähern sich dem AI-Trend und testen ihn als Unterstützung. In dieser Situation wäre es nun wichtig, dass der Markt nicht mehr unterhalb des AI-Trends schließt. Damit wird ein Abflachen der Kurve erwartet, was auf die Bestätigung eines Bodens hindeutet. Mittlerweile dreht der AI Trend wieder leicht nach oben, was ein bullisches Signal sein könnte!
Der Google Trend für Crypto nimmt wieder leicht zu. Dies zeigt die schwarz gestrichelte Linie im Diagramm an. Der aktuelle Wert beträgt 27 Punkte.
Verfasser
Erik Wimmer
Leidenschaftlicher Programmierer und Entwickler für maschinelles Lernen. Seit 2016 Händler im Forex, seit 2018 für digitale Währungen. Der aus Tirol stammende Programmierer Erik Wimmer ist stellv. Geschäftsführer und technischer Entwickler von Quantum Data Analytics GmbH.
Der Verfasser, Erik Wimmer, bestätigt, dass er jederzeit in diesem genannten digitalen Asset investiert sein kann. Es könnte dadurch ein Interessenkonflikt entstehen. Erik Wimmer versichert, jede Analyse unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erstellt zu haben.
Die hier geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von Quantum Data Analytics GmbH wider. Jede Anlage- und Handelsbewegung ist mit Risiken verbunden und raten Ihnen auch andere Meinungen einzuholen. Wir empfehlen weder Kauf- noch Verkaufsentscheidungen! Sie handeln auf eigene Gefahr! Quantum Data Analytics und Erik Wimmer haften nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.